Erfahrungen ehrenamtlicher und professioneller Akteure
Am 18. Mai 2018 stellte Andrea Rumpel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt MigSoz – Migration und Sozialpolitik der Universität Duisburg-Essen, die Studie „Konflikte im Ehrenamt – eine Studie zu den Erfahrungen ehrenamtlicher und professioneller Akteure“ vor. Ehrenamtliche und Interessierte versammelten sich in den Räumlichkeiten von Ceno, um die wesentlichen Ergebnisse der im Februar 2018 erschienen Studie kennenzulernen.
Sicht ehrenamtlicher Akteure im Fokus
Die Studie rückt auch die subjektive Sicht der ehrenamtlichen Akteure, deren Rolle in der Flüchtlingshilfe als aktiv und prägend verstanden wird, in den Mittelpunkt. Es wurden an zehn Standorten in ganz Deutschland 46 ehrenamtliche und hauptamtliche intensiv befragt, und dabei angeregt, ihre Erfahrungen zu reflektieren. Die Befragten sind in unterschiedlichen Bereichen der Flüchtlingsarbeit tätig und entweder eingebettet in eine professionell etablierte Koordination, oder in einer ehrenamtlichen Organisation. Ziel der Studie war die Herstellung eines Überblicks zu Konflikten des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe.
Konflikte sind vielschichtig
Das Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe war und ist mit vielen unterschiedlichen Konflikten verbunden. Wesentlich sind Konflikte mit anderen Akteursgruppen und innerhalb der Gruppe der ehrenamtlichen Akteure. Dazu gehören konstruktive, reguläre und regulierbare Konflikte zwischen den Akteuren, wie z. B. welche die aus der Verteilung von Aufgaben, Rollen, Ressourcen usw. entstehen. Problematisch sind allerdings destruktive Konflikte. Dazu gehören vor allem welche mit Gruppen, die Widerstand gegen die Immigration zeigen und/oder sich menschenfeindlich verhalten.
Umgang mit Konflikten ist entscheidend
Konflikte müssen nicht nur gut beschrieben sein, sondern auch ernsthaft bearbeitet werden, sonst erzeugen sie nur neue, heißt es in der Studie. Sie können sogar auch konstruktiv sein und zur Veränderung von sozialen Verhältnissen, zum Dialog und Konsens zwischen den Beteiligten führen, so die Studie weiter. Was bedeutet das für die ehrenamtliche Arbeit in der Flüchtlingshilfe? „Wichtig ist es, Konflikte offen anzusprechen, Hilfe zur Selbsthilfe und professionelle Unterstützung anzubieten“, sagt Isil Yıldırım, Projektleitung bei Ceno. „Integration ist ein zu großes, für viele nicht greifbares Ziel. Sich überschaubare Ziele zu setzen und danach weitere Schritte zu planen“ sei hingegen sinnvoller.
Ceno unterstützt Ehrenamtliche bei den Herausforderungen in der Flüchtlingshilfe mit Vorbereitungsseminaren und einem umfassenden Begleitprogramm aus monatlichen Erfahrungsaustauschtreffen, Einzelberatungsgesprächen und der Möglichkeit zur Supervision. Für die Pädagoginnen von Ceno ist die Unterstützung der ehrenamtlich Engagierten ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit.
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Auf den Seiten des Kommunalen Integrationszentrums können Sie die Studie „Konflikte im Ehrenamt der Flüchtlingshilfe: Eine Studie zu den Erfahrungen ehrenamtlicher und professioneller Akteure“ von Andreas Zick, Thomas Prasser und Andrea Rumpel herunterladen.
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Wir freuen uns auf Sie und beraten Sie gerne. Ihre Ansprechpartnerinnen: Annetta Ristow und Isil Yıldırım, Projektleitungen, Telefon: 0221/995 998-0, ristow@ceno-koeln.de, yildirim@ceno-koeln.de